Meine Tragödie II (November 2004)
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08. November 2004

 

Kinder müssen augenblicklich weinen, wenn sie irgendwie dazu gebracht werden, an den Tod zu denken. Zumindest ist das meine Erfahrung. Das Leben ist ihnen so teuer, so liebenswert und vergnüglich, dass es für sie nichts Schlimmeres gäbe, als damit abschließen zu müssen. Wir Erwachsenen (ich weiß nicht - kann ich mich schon zu euch zählen?) weinen nicht mehr, selbst wenn wir an ein gottloses Jenseits, einen leeren Himmel, kurz: an ein Tod-Bleiben nach dem Tod denken. Das mag jetzt einigen von uns recht selbstverständlich vorkommen und schon finden sich die ersten, welche von der sog. „männlichen Unerschütterlichkeit“ und der „Kunst, seine Gefühle nicht sehen zu lassen“ sprechen. Mal ganz abgesen davon, dass diese „Kunst“ oft nichts anderes, als eine falsche Eitelkeit, ein grober Stolz, allemal eine indoktrinierte Gewohnheit ist, deren Wert auf mich einen sehr umstrittenen Eindruck macht, so erscheint mir noch mehr hinter dieser Diskrepanz zwischen unserem Kind- und Erwachsen-Sein zu stecken. Ich erlaube mir die Vermutung, dass wir Älteren das Leben ganz einfach weniger lieben (mag es sein, dass wir es bereits allzu gut kennen?) und wir in Folge auch den Tod weniger fürchten, und das äquivalent steigend mit unserem Lebensalter. Wenigstens erscheint nun die Sorge hinfällig, dass wir irgendwann, wenn wir als altersschwache Pensionisten in unserem Bett liegen und uns immer wieder unser Testament vorlesen lassen, weil unser Gedächtnis einfach nichts, nicht einmal das Wichtigste behalten will, - dass wir also in unseren allerletzten Jahren, wenn unser Körper schon schwach und gebrechlich, unser Denkvermögen lückenhaft und unzureichend ist, wenn wir so gebückt gehen müssen, dass unsere Nachbarn uns gar nicht mehr grüßen, um uns die Mühe zu ersparen, zu ihnen aufzusehen; kurz: dass wir gerade dann, wenn der Tod uns schon am Nächsten ist und uns noch viel näher erscheint, als all unsere Freunde und Verwandten – wir möglicherweise mit offenen Armen auf ihn warten werden, mit sehnsüchtigem Auge auf jeden Schmerz hinsehen, ob er vielleicht endlich der letzte sei und dann mit einem Lächeln auf dem Gesicht der Welt entschlafen, als hätten wir zeitlebens einzig auf diesen Moment gewartet.

Die Natur hat es also gut eingerichtet; denn während diejenigen, welche ihr Leben noch vor sich haben, es aufs Heftigste begehren und sich darum nicht sinnlos wegwerfen, schielen die anderen, welche erfahrungsschwer, doch auch nicht gerade pflegeleicht geworden sind, des Lebens überdrüßig zum Tod hin, wie sie früher, der Einsamkeit überdrüßig, nach hübschen Mädchen Ausschau gehalten haben

 

Tage vergehen und ich frage mich immer ungeduldiger, ob der Weg, den ich eingeschlagen habe, nicht der falsche ist. Andererseits: Gibt es überhaupt so etwas, wie einen falschen Weg? Würde das nicht voraussetzen, dass wir die Freiheit haben, den richtigen zu gehen? Ich glaube nicht daran, dass unser Lebenspfad in irgendeiner Art und Weise für uns vorgezeichnet ist, aber ich zweifle auch schwer daran, dass wir Einfluß auf ihn haben, dass wir selbst uns wirklich jemals dafür entschieden haben, in diese oder jene Richtung zu gehen und nicht viel mehr unsere Umstände und die uns immanenten Triebe, welche laufend von ihnen bewirkt werden. Viel mehr wurden wir schon bei unserer Geburt hineingeworfen in den Strudel des Werdens, der uns hier- und dorthin treibt, ohne uns auch nur einen Augenblick rasten zu lassen, ohne uns Umsicht zu gewähren, in diesem Labyrinth des Lebens, in dieser Schlacht des omnium contra omnes, ohne dass uns auch nur einmal jemand danach gefragt hätte, ob wir diesen Kampf wirklich führen wollen, ob wir uns nicht zu niedrig fühlen, um zu herrschen, und zu schwach, um zu gehorchen. Niemand stellt uns diese Frage, denn niemand könnte zu uns sprechen, ehe wir nicht auf der Welt sind. Sobald wir aber hier sind, hängen wir auch schon dran, wie ein Eiszapfen am Dachgiebel und man müsste uns schon gewaltvoll herunterbrechen, wenn man uns von unserem Leben trennen wollte.

Aber Augenblick! – Ich werde rückfällig! – Ich beginne schon wieder lächerliche Lappalien, die für mein Leidwesen verantwortlich sind, ins Metaphysische umzudeuten. Und aus einer kleinen Ratlosigkeit wird ein „Labyrinth des Lebens“, aus einer Freundschaftskrise ein „bellum omnium contra omnes“, aus einer unglücklichen Liebe wird ein grauenvoller und herrschsüchtiger „Strudel des Werdens“. Welch ungenierte Übertreibungen! Welch falscher Pathos! – Pures Selbstmitleid, inwendige Rachsucht, Pseudo-Philosophie!

Und dennoch: Sollte man sich ganz dieser Begriffe entledigen, nur weil es in der Wirklichkeit keine korrelaten Übereinstimmungen gibt? Lebt die Philosophie nicht von diesen Metaphern, diesen dichterischen Euphemismen, diesem In-die-Hölle-verbannen und In-den-Himmel-heben des eigenen Ichs, diesem vom Tiefsten-ins-Höchste und vom Höchsten-ins-Schmerzvollste? Ist Philosophie nicht stetige Selbstvergewaltigung, Selbstaufopferung zu Gunsten einer kosmischen Empfindbarkeit, Empfindlichkeit, indem jeder Zustand, möge er noch so leidvoll sein (ja überhaupt, gerade wenn er leidvoll ist), in einen überzeitlichen, absoluten Rahmen eingesetzt und mit Blut, dem eigenen Blut ausgemalt wird? – Ist es nicht gerade das Blut, das hier die Philosophie ausmacht und ist nicht die Philosophie umso unphilosophischer, je weniger Blut für sie geopfert wurde? Ist nicht die Philosophie eine Blut-Sekte und jede Philosophie gerade in dem Maße von einer anderen unterschiedlich, als Menge und Qualität des Blutes differieren, das dem Ritual geboten wird?

Und wohin fließt das ganze Blut, wohin fließt der dunkelrote Strom unserer empfindsamen Gedanken, unserer gedanklichen Empfindungen?, vielleicht in die Köpfe der Menschen, vielleicht, dass wir sie dann unsere Geistesverwandten nennen können, weil unser Blut wenigstens Ihnen zu Kopf gestiegen ist? – Von wegen! – An den meisten fließt er unbemerkt vorbei, wenn er nicht gar schon im trockenen Boden des Unverstandes hinweggesickert ist – Nur ganz wenige, auserlesene, schon etwas angekränkelte Naturen riechen daran und beginnen aus dem Strom zu trinken – vielleicht, dass sie nichts anderes bekommen und irgendetwas Trinkbares nötig haben, weil der gute Wein der Vornehmen nicht für sie bestimmt ist; vielleicht auch, dass sie glauben, es sei die ewige Quelle der Jugend und sie würden dadurch unsterblich, wenn sie begännen über vermeintlich Unsterbliches nachzudenken – kurz: aus Krankheit hatten sie den Strom nötig, aus verderbter Unzufriedenheit mit sich selbst wollten sie fremdes Blut kosten, womöglich weil sie hofften, ihr eigenes dadurch zu ersetzen – Alleine: Sie trinken es nur, deswegen fließt es noch lange nicht in ihren Adern! Mag sein, dass dies gerade ihr großes Glück ist, aber Vorsicht! Man gewöhnt sich allzu leicht ans Bluttrinken und irgendwann möchte man wissen, wie das eigene schmeckt. – So fließt der Strom des Blutes, der Strom der Philosophie ewig weiter und nimmt beständig zu, vermischt und verbreitert sich, während die Gesichter der sogenannten spirituellen und tiefen Menschen immer blässer werden. Ja, man könnte sagen: Die Philosophie ist ein souveränes Ungetüm, eine monströse Gottheit, die unsere Kräfte raubt, um selbst an Stärke zu gewinnen. So zieht ihre Macht immer mehr Opfer an, die sich selbst göttlich wähnen, solange sie nur im Strom stehen dürfen. Sie bezahlen dafür mit dem wichtigsten Gut: dem irdischen, dem wirklichen Glück.

Vielleicht wagt einmal jemand, ein Schild an die Küste des roten Stromes zu stellen, auf welchem dann stünde: „DER MENSCH HÜTE SICH VOR DER PHILOSOPHIE!“

 

(anschließender Gedanke. Die Philosophie ist ein physiologischer Trieb, der, wie jeder andere Trieb auch, an die Macht will. Der Mensch ist eher beherrscht, d.h. besessen von der Philosophie, als die Philosophie vom Menschen, denn der Trieb ist ursprünglicher als der Angetriebene. Die Philosophie will leben, weshalb sie andere Existenzen parasitär ausnützt)

 

 

10.November 2004

 

Wenn Nietzsche verlangt, dass nur die starken Naturen philosophieren dürfen, weil jeder schwache Mensch, die Philosophie zu sich und seiner Krankhaftigkeit herabziehen würde, so übersieht er dabei die Tatsache, dass eben gerade die „Gesünderen“ gar nicht nötig haben, über das Leben nachzudenken, es als geistiges Problem aufzufassen, beziehungsweise, sogar instinktiv davor zurückweichen, sich in so „lebensferne“ Schwierigkeiten hineinzuversetzen. Letzteres könnte sich daraus erklären lassen, dass sie jede Wahrheit, welche die konkrete und nutzbare Wirklichkeit transzendiert, als Gefährdung ihrer Macht wahrnehmen, ja dass sie sogar unbewusst realisieren, wie sie ihre Blindheit und Kurzsichtigkeit bitter nötig haben, ihre höchste Stärke, nämlich ihren Glauben an sich selbst, zu bewahren. Man bedenke: Philosophie ist, überspitzt formuliert, eine Art des kosmisches Empfindens, und folglich auch eine Art des kosmischen Mitleids. Jedes Mitleid aber schwächt und zieht herunter, jedes Mitleid lenkt den Blick von der eigenen Instandhaltung ab, wobei aber mit keinem Worte gesagt ist, dass sich dieses Gefühl in irgend einer Form uneigennützig und selbstlos verhält. (Viel mehr ist die Terminologie der egoistischen Triebe irrtümlich und keiner Ernstnahme wert, denn sie basiert hauptsächlich auf der christlichen Feindseligkeit gegenüber der eigenen Natur, welche uns diese Triebe verleihen. Schließlich ist entweder die Tat, in welcher sich die Triebe meines physiologischen Selbst verwirklichen, egoistisch, dann gilt das aber für jede, ergo auch für die vermeintlich „selbstlose“ Tat, weil wir nichts ohne einen Antrieb unserer Natur vermögen, oder aber nur die Tat, welche sich in ihren Folgen als eigennützig herausstellt, ist egoistisch, dann aber verkennt man den Wert der Absicht, welcher sehr wohl auf einen selbst bezogen sein kann, ohne dass er für die anderen nutzlos ist, sowie auch auf andere, ohne dass es ihnen hilft. Ein möglicher Ausweg aus diesem Dilemma scheint es, die bewussten und gelungenen Taten, jene also, welche aus Sicht des eigenen Bewusstseins anderen Nutzen bringen sollten und in Folge tatsächlich auch anderen Nutzen gebracht haben, als unegoistisch, und den Rest als egoistisch zu bezeichnen – allerdings stellt sich auch hier die Frage, ob es nicht unklug ist, die indoktrinierte Gewöhnung an humane Absichten und die Stärke, diese auch umzusetzen, für die Terminologie dieses umstrittenen Wortes ausschlaggebend zu machen. Schließlich fehlt mir allzu oft die Absicht, wenn mir der rechte Antrieb fehlt, über den ich eben keine Macht, ergo keine Freiheit, ergo keine Verantwortung habe, sowie auch die Macht selbst, meine Zwecke zu erfüllen. Mich darum aber also egoistisch zu bezeichnen, spricht gegen jeden philosophischen Geschmack)

Außerdem (und um zum eigentlichen Thema zurückzukehren) ist der Grad der Mitempfindung stellvertretend für den Grad der Rücksicht, den ich anderen angedeihen lasse, - empfinde ich aber kosmisch, so muss ich auch kosmisch berücksichtigen, d.h. alles Lebendige berücksichtigen, sei es Mensch oder Tier, sei es schwächer als ich, oder mir gleichgestellt. Bin ich nun reif genug, zu wissen, dass meine Freiheit die Grenzen der Freiheit anderer bestimmen und meine verwirklichte Stärke und Überlegenheit für die faktische Schwäche und Unterlegenheit anderer verantwortlich ist, so ist die nötige Konsequenz der kosmischen Empfindung, dass ich mein gesamtes Dasein als Schuld und jede meiner Taten als ungerechtfertigten Eingriff in die Freiheit anderer empfinde. Folge: Ich werde apathisch, willensschwach, selbstlos, ich gebe mich auf, um anderen den Vortritt zu lassen. In dieser Phase der angeblichen Übrerrationalisierung des eigenen Selbst wird einem die weit gewichtigere Irrationalität meiner Anschauung nicht bewusst: Denn mein Verhalten führt notwendig dazu, dass ich mich wenigstens innerlich über andere empören muss, welche es mir nicht gleich machen. Notwendigerweise muss ich sie verachten, wenn nicht gar hassen, denn der nächstbeste „Normalmensch“, der sich seiner mächtig fühlt, zögert nicht lange und schließt die Freiheitslücke, welche ich geöffnet habe, ohne Bedenken. Er sieht es als sein objektives Recht an, er fühlt sich so frei, die von mir uneingelöste Macht zu seinem Eigentum zu machen, sowie ich es als mein objektives Unrecht ansehe, sie einzulösen. Kein Wunder, dass ich früher oder später den Eindruck erlangen muss, irgendwas an dieser Welt, oder wenigstens an der menschlichen Gesellschaft sei nicht in Ordnung, wodurch ich dann, anstatt, wie es für den Menschen natürlich scheint, mich zu assimilieren und die moralische Verderbtheit zu affirmieren, mich den anderen entfremde und in die Einsamkeit fliehe.

Der Fehlschluss dieses typisch Schopenhauer’schen Verhaltens der Selbst- und Fremdverachtung liegt wie so oft in den Voraussetzungen des philosophischen Diskurses. Anstatt nämlich meine Natur zu bejahen und sie als Wegweiser meines Ideals aufzufassen, stelle ich mich ihr stur entgegen und versuche das „wahre Menschsein“ – ein christlicher Begriff – an mir zu verwirklichen. Dies ist eine der zahlreichen philosophischen Eitelkeiten, welche so verderblich auf den Menschen wirken und ihm sein Leben zur Hölle machen können, wenn er den Fundus dieser Schwäche nicht entdeckt. Die Natur aber, welche ein Schopenhauer ebenso verleugnen wollte, wie ein Buddha oder ein Jesus, besteht im Willen zur Macht, während das sogenannte (oder besser: so-zu-nennende) „kosmische Mitleid“ eine bloße Erfindung, eine utopische Wunschvorstellung krankhafter Geister zu sein scheint. Kurzum: Es ist unmöglich, kosmisch zu empfinden, das principii individuationis aufzubrechen, es ist nur metaphorische Idiotie, eine Sprachverirrung, ein bloßer Selbstbetrug, eine Begriffsspinnerei, favorisiert durch die krankhaften Wertschätzungen unserer (wenigstens an ihren Wurzeln) christianisierten Gesellschaft: denn letztlich komme ich einfach nicht über mein beschränktes Bewusstsein hinaus. Nur weil wir Gestik, Mimik und Wortlaut anderer verstehen, d.h. eigentlich: vermittels unserer eigenen Erfahrungen nachempfinden (was sind aber schon unsere eigenen Erfahrungen in Hinsicht auf andere?), heißt das noch lange nicht, dass wir mit ihnen mitfühlen, schon gar nicht, dass wir irgendwie mit ihnen verschmelzen oder ihnen vielleicht gar noch Leid abnehmen können. Und wer soll es uns danken, dass wir uns mit den Vorurteilen über das Leid anderer abmühen – schließlich bleibt unser Mitleid in den meisten Fällen wirkungslos, ja allzu oft werden wir anmaßend, indem wir vorgeben, andere durchschaut zu haben.

Nein, der metaphysische Wahn des Mitleids ist nur die Vollendung einer krankhaften Philosophie, der Zuckerguss auf dem Scheiterhaufen der menschlichen Existenz. Es sollte zu denken geben, dass die Mitleidsethik Schopenhauers bis auf wenige Ausnahmen der einzige Aspekt seiner Philosophie war, die er nicht zum Teufel jagte, sondern gar in den Himmel hob. Es sollte gerade bei einem Menschen, der ein Künstler darin zu sein schien, alles irgendwie von der pessimistischen Seite aus zu betrachten, auffällig anmuten, dass gerade das Mitleid positiv behaftet war. So wie Nietzsche die rechte Nase für alle menschlichen Stärken besaß, so hatte Schopenhauer dieselbe, für alle Schwächen des Menschen, insbesondere für diejenigen, welche ihn noch schwächer machen: das Mitleid ist so eine Schwäche und wer sich allzu sehr von ihr einnehmen lässt, der wird sich auch schwach genug fühlen, den Rest von Schopenhauers Werk zu bejahen, denn es gehört weniger Verstand, als einfältige, selbstverleugnerische Schwäche dazu.

 

Warum ist es uns so wichtig, was andere von uns denken? –

Ich habe schon allerhand Menschen kennengelernt, damit meine ich nicht, dass es sonderlich viele waren, sondern: ich habe sie eingehender kennengelernt, als so manch ein anderer, eingehender vielleicht auch, als es mir letztlich gut getan hat, indem ich eigentlich weniger mit ihnen gesprochen, als über sie reflektiert, genauer über sie nachgedacht habe, sie in bezug auf gewisse „objektive“ Prinzipien meines Verstandes beobachtet habe, um sie besser differieren, aber auch abseits ihrer praktischen Nutzbarkeit einschätzen zu können.

Dabei ist mir vor allem eines aufgefallen: Ich habe niemanden gefunden, der überhaupt keinen Wert auf die Meinung anderer legt, weder bei Menschen, die sich völlig in sich selbst zurückziehen und isolieren, noch bei denjenigen, die ungeniert und frech mit anderen umspringen und es scheinbar nur darauf angelegt haben, alleine sich selbst zu gefallen. Viel mehr fand ich nur unterschiedliche Abstufungen, Variationen, Nuancen, Äußerungen der Eitelkeit, - beispielsweise Schüchternheit aus Angst, Fehler zu machen, vorlauter Humor, um gut anzukommen, philosophische Reflexion, um weise zu erscheinen, demonstrative Schwäche, um bei anderen Mitleid zu erzeugen, demonstrative Stärke, um bei anderen Eindruck zu machen, Ehrgeiz, um anerkannt zu werden, Faulheit, um gefördert zu werden, Gehässigkeit, um Aufmerksamkeit zu erregen, Schönheit, um an sich zu ziehen, Ehrlichkeit, um Vertrauen herzustellen, pathetische Angeberei, um gut dazustehen, gespieltes Interesse, um unabdingbar zu sein, gespieltes Desinteresse, um abgehoben zu erscheinen, Nettigkeit, um Sympathie zu erzeugen, Boshaftigkeit, um sich am fremden Hass zu nähren, usw.usf.

Es scheint fast so, als gehöre die Eitelkeit zum Menschen, wie das Licht zur Sonne.

 

 

11.November 2004

 

Ich fühle mich alleine – ich tue es nun wirklich. Früher habe ich es mir nur ständig eingeredet, nun weiß ich, dass ich es tatsächlich bin: völlig alleine.

 

Das Problem: Wenn das gesamte Selbstbewusstsein, zuzüglich Denken, Sprache und Logik, einzig aus einer „Mitteilungs-Bedürftigkeit“ entstanden ist, so liegt die Idee nicht fern, dass die gesamte Ich-Vorstellung, ja die Apperzeption, das bewusste Leben und damit eigentlich alles, was wir Welt nennen, weil wir etwas Transzendentes gar nicht benennen können, nur im Kontext gesellschaftlicher Umstände ihre wahre Natur verwirklicht, ja nur dort überhaupt seinen Zweck findet. Aber, was heißt schon Natur? – Was heißt schon Zweck?

Hat der Zufall nicht schon allzu oft die konstanten, „normal“ erscheinenden Phänomene in eine neue Tendenz, eine neue Sinnhaftigkeit gelenkt, sie also gezwungen, sich ihrer selbst zu entfremden, das Sein zu überwinden, zu „werden, was man ist“? Was nun, wenn sich das Selbstbewusstsein selbständig machen kann, wenn es entgegen der sozialen Umgebung Souveränität beweist, indem es sich selbst setzt und die Einschätzung anderer gerade für so wichtig hält, als es unbedingt notwendig ist.

 

 

13. November

 

Samstag, trübes Wetter, Himmel von schweren Wolken verhängt, die ein schmutziges Weiß herunterwerfen, Stimmung gemäßigt, nachdenklich, aber nicht unglücklich, tief und zufrieden, etwas melancholisch, leicht resigniert.

Konstatiere: Ich folge meinen Absichten weniger wie ein mutwilliger Löwe, der selbstbewusst auf die Schwierigkeit zugeht, sondern eher wie eine hinterlistige Schlange, die sich in bestimmte Umstände hineinwindend, möglichst getarnt und sicher vor gegnerischem Angriff, mit lügnerischer Klugheit, das eigentliche Problem zwei-, dreimal umschleichend, auf den ersehnten Moment wartet, wo sie dann auf ihr Opfer losschnellen kann, sich mit ihren kleinen Zähnen in das Wesen hineinbohrt und ihr Gift fließen lässt.

Ebenso scheint es mir wenigstens mit meiner kleinen Liebe zu gehen, mit dieser fernen Sonne, deren Strahlen mich auf der Haut und im Bauche kitzeln, als eine Art Vorgefühl, der hitzigen Leidenschaft, welche in ihr selbst waltet: (Welch gesundes Kind! Welche Unverbrauchtheit, Schönheit, Frühlingshaftigkeit – selbst im Nahen des Winters!)

Aber ich recke und strecke mich, stelle mich auf das Ende meines Schlangenkörpers und kippe immer wieder um, ohne von der strahlenden Sonne auch nur bemerkt zu werden. Ich bringe es nicht fertig, auf sie zuzugehen, die Schwere meiner Welt, die Müdigkeit meines Gemüts, vor allem die Angst, abzustürzen, abermals den Kurs zu verlieren, hindert mich daran, wie eine dunkle Gewitterwolke meine Sicht hindert, wenn sie alles, was ich tun könnte, verdunkelt und zur Unwahrscheinlichkeit, schließlich zur groben Unmöglichkeit verdammt..

Deine größte Schwäche ist deine Eitelkeit! – Du weißt es auch ganz genau: deswegen denkst du so oft über sie nach. Wie lässt sich aber etwas überwinden, das bei dem bloßen Gedanken daran, schon unhinderlich in Erscheinung tritt und sich auf seinen festen Platze, den Thron deines Bewusstseins setzt, um dir mit dem Zepter seiner Majestät in diese und jene Richtung zu weisen? – Nur gedankenlos könnte man die Königin der Eitelkeit überwinden, nur wenn man sich einen Moment der bloßen, bloß-menschlichen Leidenschaft hingibt, sich in der groben Masse der Sozietät auflöst, sich wie ein Ding vom Strome der Gemeinschaft tragen lässt, also dionysisch empfindet, mit-empfindet, im Verein empfindet, weil man doch irgendwo „das Gleiche“ empfindet – nur dann spielt die Eitelkeit keine Rolle mehr, weil man ihr gar keinen Raum mehr lässt, sich auszubreiten, weil man die Tore des Thronsaales schließt und das aufgeregte Klopfen ignoriert.

Aber was hieße das denn, grob gesagt?:

Dass man der Eitelkeit nur entsagen kann, wenn man auch dem eigenen Bewusstsein, insbesondere dem Selbstbewusstsein, also der Selbstreflexion Einhalt gebietet. Anders gesagt und weniger euphemistisch: wenn man sein eigenes Ich aufgibt und es in der gesellschaftlichen Wirklichkeit zur Auflösung, zur Verklärung bringt. Man muss sich vor Augen halten, dass die Menge, die Extravaganz und die Intensität der Kontakte, die wir pflegen, repräsentativ ist, für die Eingenommenheit fremder Denkweisen und Anschauungen – ich will nicht behaupten, dass unsere Individualität dabei zu Grunde geht, denn dieser Terminus wird heutzutage (und wer weiß, vielleicht schon immer) völlig falsch verwendet, und ist weniger Ausdruck einer Eigenheit, als einer Unbewusstheit, ja einer Bewusstlosigkeit, einer geistigen Ohnmacht. – Denn ungeteilt, d.h. individuell, bin ich nur, wenn ich mich im Zuge meines Handelns und Erlebens nicht selbst beobachte, den Blick nach außen, im häufigsten Falle also auf meine Gesellschaft richte. Denn andererseits müsste ich mich trennen, um einen Blick auf mein Selbst zu werfen, müsste mich also dividualisieren, was ich als Individuum aber per definitionem nicht vermag.

 

 

14.November

 

Auf der Jagd nach Gedanken, an jeder verdächtigen Ecke lauernd, lauschend, wachend – man muss sie aus dem Hinterhalt überwältigen, sonst sind sie nicht einzufangen. Es muss schnell gehen und möglichst unbedacht, d.h. eigentlich nur auf die Beute, den Gedanken bedacht, den zu denken man gewillt ist.

 

Wär’ es nicht schön,

noch heute Nacht,

weit fortzugehen,

um nie mehr

auch nur einen Fuß

ins Heimatland zu wagen,

und zu vergessen

wer man war,

und was man wollte,

von sich und seiner Welt,

und was abgründiges

Sehnen, Schluchzen,

Hoffen, Träumen

dazwischen lag

und liegt?

 

Wär’ es nicht schön,

noch heute Nacht,

weit fortzugehen,

und eine Dummheit

zu begehen,

auf das, was tragisch

und was tief in uns

geblieben ist,

sich unsern Wahnsinn

zum Gesellen macht,

und ihn belehrt, wozu

die bloße Leidenschaft,

die kühne Torheit,

fähig ist,

was sie ersticken,

was entfachen kann?

 

 

 

 

 

16.November

 

Man kann sein eigenes Selbst nicht dazu zwingen, die Züge eines Künstlers anzunehmen.

Man kann sich wohl gewisse Fähigkeiten aneignen, sich von anderen Werken bezaubern lassen, seinen Wortschatz verbessern, seinen Horizont erweitern – hat man aber nicht das aufbrausende, das leidenschaftlich selbstbezogene Gefühl des Dichters, der jede Nuance seines Innenlebens phantasievoll in Metaphern und Geschichten transfiguriert, ist man nicht auch den sublimsten Äußerungen der Inspiration zugänglich und kann sie nicht aus der eigenen Wirklichkeit – möge sie auch aus den unbedeutendsten Dingen bestehen – beziehen, regt sich in einem kein schöpferischer Trieb, der danach strebt, sich zu verschwenden und sogar bereit ist, sich der Tyrannei der Worte unterzuordnen, so hilft auch keine gelehrtenhafte Ambition, kein handwerkliches Geschick dabei, sich selbst zu einem vollständigen Künstler zu machen.

 

Ich habe Lust, unredlich zu sein: - diese ständige Rechtschaffenheit, das Wort präzise und distinktiv zu treffen, diese angezüchtete Gerechtigkeit, keinem Gedanken zu viel Wert beizumessen und auf der anderen Seite nichts außer Acht zu lassen, diese sokratische Gelehrtenhaftigkeit, diese wissenschaftliche Pedanterie, diese Hochschätzung der liberalen Vernunft, die glaubt, an keiner These vorbeigehen zu können, ehe sie nicht falsifiziert wurde – all das, subsummiert unter dem Begriff der philosophischen Redlichkeit, ist wohl eine der schwierigsten Tugenden eines fantasievollen Denkers, weshalb er sie allzu gerne durch eine geschwollene, affektierte, lediglich paraphrasierende Redensart zu überspielen sucht.

Alles, was ich schreibe, scheint nur eine alludierende Paraphrase eines unbedeutenden Lebens zu sein, das keiner Rede mehr wert sein wird, sobald es aufgehört hat zu existieren. Wozu also diese Selbsttyrannisierung, dieser falsche Ehrgeiz, diese hochgezogene Eitelkeit, diese Sucht nach Worten, als ob man der eigenen Selbstsucht zum rechten Ausdruck verhelfen wolle? Wozu dieser stetige Drang, etwas von sich zu perpetuieren, als versuchte man unter seinem Namen eine Gedenktafel aufzuhängen, oder besser noch: eine Gesetzes- und Wertetafel, denn uns reicht es kaum, dass wir als Bücher in den Besitz unserer Anhänger geraten, sondern wir wollen vor allem von uns selbst besessen machen, wir wollen unsere Macht, die Macht unserer Ideen, wie eine überdimensionale Angelschnur, über den beschränkten Horizont unseres Lebens hinauswerfen und uns an dem Glauben sättigen, das irgendwann, irgendwer an unsere arme, vergangene Seele denkt und sich in ihr wiedererkennt, das heißt, dass irgendwer irgendwann anbeißen, sich in unseren Widersprüchen und Widerhaken verfangen und sich von uns durch die Kammern eines surrealen Labyrinths, den Komplex unseres Innenlebens, ziehen lassen wird.

Wir Schenkenden sind auch noch in allzu hohem Maße von der Gier der Macht durchdrungen – Sogar wir Schenkenden wollen, indem wir schenken, noch von denen, welche wir beschenkten, eine Gegenleistung. Und nicht selten fordern insbesondere die Genies unter uns Schenkenden selbst die Seele, die Seligkeit, die halbe Geisteswelt eines Menschen und wären sogar damit noch nicht zufrieden, solange nicht vor allem gesunde und vornehme Geister an uns zu Grunde gegangen sind.

 

War nicht selbst Nietzsche ein Verführer, ein philosophischer Don Juan, ein demagogischer Verderber der Jugend? – ging es ihm nicht vielleicht nur darum, junge, unverbrauchte Köpfe für seine Ideen, seine sublimierten Triebe, zu gewinnen und sich dadurch zu verewigen?

 

 

18. November 2004

 

Ich weiß jetzt, weshalb du vorgestern so traurig warst, kaum gelächelt, kaum gesprochen hast, weshalb Freundinnen dich belagerten, dich tröstend in ihren Armen hielten und leise auf dich einredeten. Meine stupide Voreingenommenheit ließ mich die aller trivialsten Gründe annehmen, deren ich mich nun aber viel zu sehr schäme, um sie hier aufzuzählen. In meiner Kurzsichtigkeit dachte ich, dass ein Mensch, welcher der Liebe so zugänglich ist, wie du, wohl auch in höherem Maße trauern wird, als andere, dass also keine wesentliche Sache dich so in Betrübnis versetzt haben dürfte, sondern nur irgendeine kindische Kleinigkeit. Ich konnte ja nicht wissen, dass dein Vater schwer krank ist und die Ärzte ihm nur noch vier Wochen zu leben geben. Gott, wie ich mich alleine für meine Gedanken schäme! Wie sehr ich hoffe, dass keine Gestik, keine Äußerung dir gegenüber aus diesem irrtümlichen Quell entsprungen ist und dich irritiert oder gar verletzt hat!

Aber nein, du hast freilich andere Sorgen und wirst in diesen Zeiten des inneren Widerstreits wohl kaum etwas auf mich geben. Und noch ist das Schlimmste für dich nicht überstanden, noch ringt die verführerische und zum Verfluchen zähe Hoffnung mit deinem Geiste und raubt dir deinen kostbaren Frieden.

Wäre ich noch religiös, ich würde beten, dass die Heiterkeit deines sonnenhaftem Gemüts nicht mit deinem Vater zu Grunde geht. Auch wenn es verrückt klingt: Ein einziges Lächeln deinerseits wiegt in meiner Vorstellung sogar Menschenleben auf.

 

 

 

 

 

19. November 2004

 

Wer sich lange Zeit verschenkt hat, entwickelt eine Angst vor der Leere, die hierauf in einem selbst herrscht – oder besser gesagt: zu herrschen scheint, denn in Wirklichkeit gibt es kein wesenhaftes Sein, das willkürlich auftaucht, um wieder zu entfliehen, in Wirklichkeit gibt es auch kein dauerndes Wesen, das in Erscheinung tritt, um bei der nächsten Selbst-Entäußerung, Selbst-Enfremdung zu verschwinden. Sprich: Eine solche Leere existiert faktisch genauso wenig wie irgendeine Fülle: viel mehr ist die gesamte Gefühlswelt nur eine völlig irrational vermischte, kontingente und vielschichtige Ansammlung von Affekten, die sich zu Phänomenas umsituieren, wobei vor allem die Mächtigsten, d.h. all jene, von denen man am Stärksten beherrscht wurde, ins Bewusstsein treten. Diese Angst ist nichts anderes, als die Furcht vor den Folgen der fehlenden Reflexion, die Furcht, nicht zu wissen, was durch die Konditionierung der Überzeugung – und die Überzeugung konditioniert durch ihre Gedankenlosigkeit – in einem selbst für eine Kreatur wächst. Man wirft aus diesem Grunde, sofern man gewissenhaft und sozial ist, immer wieder einen Blick in sich selbst, und tut es sogar willentlich, wenn die Tatsache, dass man im Zuge des Alltags wenig Zeit dafür findet, einen beunruhigt - nicht aber aus philosophischen, überzeitlichen, überspezifischen Motiven, sondern aus Gründen der Eitelkeit, Gewissenhaftigkeit und Sozialisation.

Diese kurzen Lichtblicke der gewöhnlichen Menschen sind nicht zu unterschätzen und können durchaus weitgehende charakterliche Veränderungen in ihnen auslösen. Trotzdem bezeugt ihr Hang, sich nur dann auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst einzulassen, wenn auch eine von Außen gegebene Wirklichkeit dazu anleitet, gerade ihre Niedrigkeit, Schwäche und Verachtungswürdigkeit, denn sie kehren zu sich selbst zurück, wie entlaufene Ehemänner zu ihren Frauen, oder wie gefallene Engel zu ihrem Gott, oder wie Angeklagte zu ihrem wohl bekannten Richter, immer aber mit Gefühlen der Reue, der Enttäuschung und der Schuldhaftigkeit, kurz: im Zustande der Erniedrigung, der Demütigung, weil sie sich eben nie mit ihrem Inneren einlassen, solange ihr Äußeres kein Leid erfahren hat. Wundert es dann noch, dass die Menschen Angst vor ihrem eigenen Wesen entwickeln, mit Entsetzen ihrem inneren Sinne ausweichen, dass ihr Unterbewusstsein zum besten Schutze ihres panischen Wesens unsichtbare Mauern des Selbstbetrugs aufstellt, dass sie innerlich verderben und verwildern müssen, wie ein grob und lediglich in Hass, Wut und Angst gepflegter Garten: also ohne Liebe zum Detail, ohne Schöpferwillen, ohne Charakter, ohne formale Ausstrahlung, sondern nur im Chaos der Witterungen und Unwetter, die in einem geherrscht und ein unregelmäßig wirkendes, unaufgeräumtes Schlachtfeld hinterlassen haben.

Es mangelt zu sehr an tiefen Menschen, es fehlt an jenen, die sich durch die Liebe zum eigenen Über-Ich, zum Ideale des Gärtners hoch-, oder besser: tief-gerungen haben und jedem aus der Ferne kommenden Freunde, jedem Besucher fremder Gegenden eine herzhafte und in Selbstzufriedenheit und nahezu akribischer Pedanterie geformte Landschaft präsentieren können, auf das er willig eintrete und über die markanten Formen, die Vollständigkeit und Idealität der Schöpfung staune.

Denn immer wenn wir etwas sehen, so bewundern wir darin die Schöpfungskraft des Urhebers. So vermuten wir hinter einer erhabenen Naturgewalt die kräftige Hand eines unsichtbaren Gottes, hinter einer gewaltigen Großstadt, die fleißigen und geschickten Hände zahlloser Arbeiter, und hinter einem lieblichen Geschöpf, das zwar nicht durch Größe aber durch Schönheit auffällt, die wunderbare Zart- und Feinsinnigkeit der schaffenden und sich selbst im Zerstören schaffenden Natur.

Jetzt wird mir erst wahrhaft klar, was Nietzsche mit seinen Worten meinte, als er sprach: „Das Dasein ist nur als ästhetisches Phänomen auf ewig gerechtfertigt“ – denn, was ist ästhetisch anderes, als künstlerisch, und künstlerisch anderes, als geschaffen.

Wie aber schafft sich die Welt? – Durch sich selbst und ihre Unendlichkeit.

Weiter...

(c) Philemon